Spam an sich ist ja schon eine Seuche, quasi die achte Plage der modernen Zivilisation. Dabei geht es nicht mehr nur um gewisse „Herren-Meds“ für den ausdauernden Matrazensport. Nein, das Angebot ist sehr auf „Diversifikation“ angelegt.
Hörgeräte, Sehhilfen, immergrüne Pflanzen, Bürostühle, Fahrräder in jeder Variation, Lebens- und Erfolgscoaching, Website-Reichweiten Booster, Finanzdienstleistungen, Wärmepumpen, Androhungen von Zwangsgeld und was weiss ich nicht noch alles. All das bekomme ich Mo. – Fr. drölfzigmal. Minigenz.
Ab Freitag Nachmittag wird’s schlagartig ruhiger und ich fühle mich wie in den 2000’er Jahren, als man pro Tag nur ein- bis dreimal diesen Mist bekam. Das macht mich nun etwas stutzig…
Hätte ich nicht einen Filter, der diese geistige Diarrhoe automatisch dahin befördert, wohin sie gehört, ich müsste kostbare Lebenszeit opfern, um den gleichen Vorgang manuell zu erledigen.
Aktuell ist aber was neues am Start.
Beziehungsweise ist so neu auch wieder nicht ist. Gab’s also schon mal. Nämlich das fluten von anderer Leuten Postfächern mit gefälschtem Absender. In diesem Fall (u.a.) mit meinem elektronischen Absender.
Klartext: Ich verschicke diesen Scheiss nicht! Auch keine Newsletter!
Das Krönchen sind aber die Leute von irgendwelchen (natürlich gaaanz wichtigen) Firmen mit zu grossem Wasserkopf, wo jeder Sesselwärmer mit überproportional grossem Ego sich für so wichtig hält, bei erkaltetem Sessel eine automatische Antwortmail an den Absender zurückzuschicken. In etwa „Ich bin von bis in Urlaub / auf Lehrgang / beim Zahnarzt / im Puff…“. Und gar nicht mal so selten garniert mit „Bitte wenden Sie sich an Herr / Frau Mailadresse…“.
Die beidseitig Hemisphärektomierten treiben es auf die Spitze und antworten auf diesen Mist, man solle das mit dem Spam unterlassen und drohen mit dem Anzeigenhauptwachtmeister.
Oh, Herr…
Noch besser kann man eine valide E-Mail Adresse nicht bestätigen. Und oft gibt sogar noch eine Adresse als Dreingabe.
Hallo? Brennt im Oberstübchen noch Licht? Herrschaftszeiten! Darauf ist der Bodensatz des Internets doch so scharf, wie Nachbar’s Lumpi. Glaubt’s mir oder nicht: Ihr bekommt noch mehr Mist. Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.
Nein, Ihr habt nicht nur „mir“ geantwortet, sondern an alle, die da irgendwo im „CC“ oder „BCC“ stehen. Und da steht irgendwo auch der eigentliche Verursacher…
An die Sesselwärmer: Wenn Ihr wirklich wichtig wärt, dann hättet ihr einen Stellvertreter der die E-Mails für diese Zeitraum automatisch per Weiterleitung bekommt. Ihr braucht bloss der IT-Abteilung – so Ihr eine habt die den Namen verdient – Bescheid zu geben.
Klartext: Schaltet diese Scheiss-Antwortautomatik (den Autoresponder) ganz einfach ab.
Es tut nicht weh – es leidet vielleicht nur das Ego.
Und nein: Nie nicht antworten! Selbst dann nicht, wenn im Absender ein A- oder B-Promi steht.
Die ganz Oberschlauen gehen hin und tragen die vermeintliche Absenderadresse in diverse Blacklists ein (das wird mittlerweile ja überprüft ob berechtigt oder nicht)…
Und da ich jetzt den Papp auf habe, ist die Mailadresse im Impressum nun auch verschlüsselt.
Die Impressums-Polizei kann mich im Mondschein begegnen. Echt jetzt…
Bis die Tage
– Friedrich Hunold –
You need a translation? Please use a Translator of your choise.