Die 1990’er

Die 1990’er bezeichne ich nicht ohne Grund als schlimmes Jahrzehnt. Da war die Love-Parade mit der Bumm-Bumm-Tschik-Tschik Musik. Scooters Hyper-Hyper, Blümchen, ‘ne tote Prinzessin, Celine Dion, der Käätschap-Song und die gecasteten Dämchen und pubertierenden Jungs aus irgendeiner TV-Show.

Ja, klar. Aus diesem Jahrzehnt stammt auch was richtig Geiles. »Losing my Religion« von REM zum Bleistift, die Glatze Sinead O’Conner mit »Nothing Compares to you« und – na klar – Nirvanas »Smells like teen Spririt«. Daft Punk unternahmen ihre ersten Gehversuche, Vangelis, Onkel Phil Collins, Snap und der Maschendrahtzaun von Stefan Raab wollen nicht vergessen werden (als Positiv-Beispiele).

Warum die 1990’er bei mir als schlimmes Jahrzehnt gelten, ist besonders HiFi-Technisch begründet. Und es wird oft noch schlimmer, wenn seinerzeit eine vierstellige Summe ausgerufen wurde. Ich glaube, ich habe das mal irgendwo, irgendwann – wie auch immer – einmal erwähnt und gezeigt.

Diesmal habe ich einen Röhrenvorverstärker aus diesem Jahrzehnt. Die Fehlermeldung klingt zunächst so harmlos wie nur irgendwas: »Kanalungleichheit«. Also ein Kanal macht nicht mehr den gleichen Pegel, wie der andere Kanal.

Dazu ein latent vorhandenes Störgeräusch. Wenn ich mich nun recht erinnere, besonders bei Halbleiter-Endstufen.

Made in Germany

Vorab: Ich weiss, wer’s gemacht hatte. Und ich hätte ihn gerne mal gesprochen. Einer von uns beiden hat aber einen »falschen« Aggregatzustand. Wie auch immer. Made in Germany. Aus den 1990’er Jahren. Also nix mit China. Deutsch.

So. Und hier mal etwas für die »Weisheit mit Löffelfresser«, die, die sich echauffieren, wenn ein Laie das Käbelchen nicht exakt im 45-Grad Winkel biegt: So etwas wurde seinerzeit sehr oft vertickert. Wertarbeit aus Deutschland (Da hatte ich vor kurzem eine ähnliche Geschichte. Made in GB…).

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Okay, mögen die die Adleraugen sagen. »Wo ist das Netzteil?«. Tja. Das ist separat.

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Und hier noch etwas aus dieser Abteilung.

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Den ganzen Horror gibt’s in der Bilderstrecke. Warnung! Nichts für labile Gemüter.

Der Besitzer will jetzt doch lieber etwas anderes. Und ich war, der Besitzer wird’s bestätigen, gnadenlos: Entweder neu und sicher oder Endlagerung Wertstoffhof.

Nachtrag: Ich habe bestimmt schon Einiges gesehen. Aber so auf die Sicherheit gepfiffen, noch nicht. So etwas geht bei mir noch nicht einmal als Testaufbau durch.

Der gleiche Frickler hat auch Endstufen verbrochen. Das zu sehen, erspare ich mir. Ich bin da viel zu sensibel für…

frihu

…hört gerne Musik. Über Röhrenverstärker. Musikrichtung egal. Ausser Jazz, Hip-Hop, House, Metal, Trash, Schlager, Volksmusik, Gangsta-Rap (noch schlimmer, wenn in Deutsch gebrüllt). Da krieg' ich ein Hörnchen. Autor der Bücher: Hören mit Röhren, Röhrenschaltungen und High-End Röhrenschaltungen. Artikel in hifi-tunes (Röhrenbuch 2): Bauteileauswahl für Röhrenverstärker und EL509 Single-Ended Röhrenverstärker im Selbstbau

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