RSD – Record Store Day

Fast könnte man meinen, dass der RSD von Jahr zu Jahr »bekloppter« wird. Aus dem holländischen Äther (NPO2) wurde schon zwei Tage vor dem RSD »intensiv« darauf aufmerksam gemacht. Hierzulande? Ja, da war doch mal was… Da lobe ich mir die Holländer, die da fast einen Thementag daraus gemacht haben. Interessant waren die holländischen Beiträge allemal. Vor allem eine Aussage ist mir haften geblieben. »Nur die ‘Alten’ nennen die Schallplatte noch LP. Die ‘Jüngeren’ bezeichnen die LP als Vinyl.«

Stimmt.

RSD vor Ort

Auch hier am Ort gibt es einen »Plattenladen« (Hanna Music) oder vielmehr eine »Plattenkiste« – denn so hiess der Laden vor über 30 Jahren tatsächlich mal. Der Inhaber ist ein ehemaliger DJ mit Hang zu Rock, Blues, ein Mix aus den beiden Sachen und etwas Jazz (der hat mit deutschem gehippten und gehoppten nix am Hut). Ausserdem ist er ein wandelndes Lexikon. Berühmt-berüchtigt ist immer noch die Frage, wenn man weder Interpret noch Plattentitel kennt / kannte: »Sing mal vor.« Ich schwöre, das habe ich nie getan. Ich habe meine Schallplatten damals auch so gefunden. Wenn auch erst nach Stunden (Heute gibt es ja Playlists der Radiostationen). Diejenigen, die tatsächlich das Lied intonierten, sorgten so manchesmal für Heiterkeit – oder für anerkennende Blicke. Nach kurzem Überlegen präsentierte dann Harm – so der Name des Plattenkisten-Inhabers – das gesuchte Objekt der Begierde. Entweder als Single, als LP oder später, als CD.

Wie eigentlich jedes Jahr zum Record Store Day, bot »mein« Vinyl-Zulieferer (oder Ersatz-Vinylhändler – Kratzer, Wellen… you know?) ein krachendes Rahmenprogramm: Ungefilterte Live-Musik mit Schiessbude (Schlagzeug), Gitarre und Bass. Allein wegen diesem Programm lohnte sich der Weg zu Harm. Und es hat verdammt nochmal richt und ganz viel Spass gemacht. Und es hat etwas die beleidigte Leberwurst vergessen lassen. Ich persönlich stehe ja auf dem Standpunkt, dass man intelligente und wesensfeste Menschen gar nicht beleidigen kann. Das sieht dann von unten wirklich wie Arroganz aus. Ach, lassen wir das.

RSD-Abstauber

Leider nicht bei Harm abgestaubt: Freightened Rabbit »Painting of a panic attack« (auf NPO2 gehört – in Deutschland bzw. WDR2 herrscht Mainstream- und Verblödungszwang) und der auf 500 Kopien limitierte Soundtrack »The Commitments« (rotes Vinyl, Mustang Sally ist übrigens ein Must have). Nein, so etwas lässt man nicht stehen. Das nimmt man mit. Egal von wem. Qualität? Nett. Hier hat die Hütte gewackelt. Wie damals.

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Die rote LP von den Commitments ist übrigens ein Novum in meiner Schallplatten-Sammlung. Ich habe sonst nur schwarze Rillen.

Have a nice Record (Store) Day
– Friedrich Hunold –

frihu

…hört gerne Musik. Über Röhrenverstärker. Musikrichtung egal. Ausser Jazz, Hip-Hop, House, Metal, Trash, Schlager, Volksmusik, Gangsta-Rap (noch schlimmer, wenn in Deutsch gebrüllt). Da krieg' ich ein Hörnchen. Autor der Bücher: Hören mit Röhren, Röhrenschaltungen und High-End Röhrenschaltungen. Artikel in hifi-tunes (Röhrenbuch 2): Bauteileauswahl für Röhrenverstärker und EL509 Single-Ended Röhrenverstärker im Selbstbau

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