Woran erkennt man häufig, dass man sehenden Auges (!) abgezockt wird? Klar, sehr oft an die Art, wie ein Verkaufsdialog stattfindet bzw. stattfand. Sollte man meinen. In diesem einen Fall jedoch, war’s gar nicht so einfach. Trotz aller Skepsis, trotz das die Alarmsirene laut aufheulte.
Mal wieder ein Verkaufsportal für Gebrauchtes, Schrott und Unnützes. Mal wieder ein Röhrengerät. Made in China. Irgendeine Bling-Bling Billigbutze. Gebraucht und gar nicht so alt. Verkaufstext plausibel und in einem guten Deutsch. Dazu augenscheinlich selbstgemachte »Bilderkes«. Der Nutzer war allerdings erst seit wenigen Tagen angemeldet – was ja noch nicht viel heissen will.
Der Verkaufspreis allerdings verdächtig niedrig. Ein lächerlicher Bruchteil vom Neuwarenwert (Recherche). Hm… Entweder ein Dummkopf – dagegen sprach der Verkaufstext -, oder das Gerät ist, trotz gegenteiliger Versicherung, Schrott. Oder aber das Gerät stammte aus einer unfreiwilligen Eigentumsübereignung.
Aber der Preis war zu heiss. Da kann man nicht viel falsch machen. Okay, dann scheiben wir den Typen mal an. Sinngemäß: »Kaufe ich und lege noch 20 Euro für sachgemäße Verpackung und Versand oben drauf. Bankverbindung?«. Statt – wie erwartet – »Paypal für Freunde« (Junge, da wärste sofort auf die rote Liste gekommen) wurde tatsächlich eine deutsche Bankverbindung genannt. Irgendeine Online-Bank aus Köln.
Das war vielleicht der springende Punkt. Ein Nepper mit einer deutschen Bankverbindung? Okay, es mag ja doofe Bauernfänger geben, aber so doof…? Das würde eigentlich eingesperrt gehören…
Bis hierhin war die Konversation… Sagen wir es mal so: Akzeptabel. Per Sofort-Überweisung den Betrag überwiesen und dies dem »Verkäufer« mitgeteilt. Danach wurde der Verkaufsdialog sehr schnell sehr »wortkarg«, »ghosting« bzw. auf Antworten würde ich bis zum Sankt-Nimmerleinstag warten.
Ich hätte es wissen sollen. Fünfzehn Minuten später die Überweisung rückgängig gemacht und Meldung an die Redaktion (die reagieren übrigens recht fix). Den Gang zur Polizei habe ich mit gespart, da sich der Beamte für diesen Betrag wohl erst gar nicht an die Tastatur gesetzt hätte. Zu Recht, die haben Wichtigeres zu tun. Einziger Kommentar vielleicht: »Buchen Sie’s unter Lehrgeld ab.«
Und genau darauf zielte diese Masche ab. So etwas taucht dort übrigens regelmäßig auf. Der Witz: Vor etwa 10 Tagen habe ich mich noch mit jemanden über diese »Angebote« gesprochen…
Update Oktober 2023: Betrugsversuch vom Anfänger.