Mit einer KT88 einen Single Ended-Röhrenverstärker neu aufzubauen, war für mich Neuland. Bei meinen Basteleien war ja schon einiges dabei, aber KT88? Ob Sie’s nun glauben, oder nicht – Nee. Nur ein paar Customize-Erfahrungen, die mit dem vorhandenen „spannenden“ Umfeld aber so nun gar nichts zu tun haben. Also: Papier, Bleistift, Taschenrechner und Datenblätter auf den Tisch und los geht’s… Ja, ich mache so etwas immer noch „zu Fuss“.
Naja. Fast. Natürlich nutze ich diverse Helferleins, die einem die lästige Rechnerei und Arbeitspunkte „malen“ – zumindest etwas – abnehmen. Auch geeignet, um mal einfach mit Daten herumzuspielen. Ganz ohne Rauchzeichen zu verursachen, oder Röhren zu killen.
Als Basis dient nun dieser Single Ended-Röhrenverstärker. Und, glauben Sie’s mir: Wären die Schaltpläne aus dem Netz nicht gewesen, ich hätte Stein und Bein geschworen, dass die EL34 nur „versehentlich“ eingeflanscht wurden.
Der Umbau geschieht natürlich nicht „einfach so“, sondern ist abgesprochen. Viel Überzeugungsarbeit brauchte dabei nicht geleistet zu werden…
Warum…?
… KT88? Ganz einfach: Weil nur allein das Schirmgitter mit der Betriebsspannung von rund 460V deutlich besser zurecht kommt. Laut Datenblätter verträgt die KT88 hier maximal 600V im Tetrodenmodus und 440V im Triodenmodus. Bei Ultralinear liegt’s irgendwo dazwischen. Ich meine irgendwo, irgendwann mal etwas um die 500V gelesen zu haben – kann mich aber irren. (Sollte ich diesbezüglich mal zitiert werden, dann alles, was ab dem Bindestrich folgt, nicht vergessen. Firma dankt.)
Die weiteren Erfordernisse an der Heizspannung und vor allem an die Stromstärke sind gegeben. Von daher gesehen sind keine Probleme zu erwarten.
… Umbau? Statt der EL34 eine KT88 einflanschen und gut wäre es doch gewesen, oder? Nee. Eben nicht. Die Treiberstufe an sich, das wirre Kabelgedöns… Alles zusammen provozierte geradezu eine gewisse Schwingneigung.